Konflikte, Konfliktkosten und der Weg der Mediation | 01 Okt 14, felix.buche

Ein extremes Beispiel für ein generelles Problem.

Jede Geschäftstätigkeit generiert Spannungen, die, wenn sie nicht ausgesprochen und entsprechend behandelt werden, zwangsläufig in Konflikte führen.

Diese Konflikte können sich sehr verdeckt äußern, durch einen hohen Krankenstand, eine allgemeine Demotivation der Mitarbeiter und deren schwindende Identifikation mit dem Unternehmen, oder auch durch eine hohe Mitarbeiterfluktuation.


Unternehmen berechnen ihre Kosten und Margen teilweise auf den Cent genau, gleichzeitig werden Konfliktkosten oft vollkommen unterschätzt. Wenn z.B. Air France aus dem letzten Pilotenstreik einen Schaden von 300 Mio Euro verkündet, sind indirekte Kosten dabei noch gar nicht berücksichtigt, wie Umsatzverluste durch Kunden die sich zukünftig abwenden oder Folgen aus innerbetrieblichen Spannungen zwischen Piloten, Bodenpersonal und Geschäftsleitung.


Die Gesamtkosten für das Unternehmen sind somit deutlich höher als der offiziell angegebene Betrag. Wenn man darüber hinaus noch externe direkte Kosten hinzurechnen würde, wie die Kosten die Geschäftsleuten und Touristen entstanden sind, und dazu noch externe indirekte Kosten betrachtet, wie der Imageverlust für ein Reiseland und einen Investitionsstandort, dann ist die Gesamtbilanz in diesem extremen Fall schnell bei einer halben Milliarde Euro.


Jeder Konflikt, auch ein unendlich viel kleinerer, verursacht Kosten, die oft unterschätzt werden. Der Einsatz der Mediation zum Abbau von Spannungen und zur Konfliktlösung kann die negativen Folgen eines Konflikts deutlich abmildern, sowohl in finanzieller Hinsicht, aber vor allem auch in persönlicher Hinsicht.

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Kommentare: 1

08 Okt 14 André Thommen: Recht hat er. ich war selbst vor Jahren von einem Streik bei der Air France betroffen. Gestrandet in Paris wollten wir Abends zurück in die Schweiz fliegen. Nichts da. Alle Angestellten zwar hilfsbereit, aber völlig überfordert. Seit diesem Erlebnis bin ich nie mehr mit der Air France geflogen. Sicher bin ich nicht der einzige mit solchen Erlebnissen, die für mich und meiner Familie "nachhaltig" wirken. Konfliktkosten lassen sich nicht GENAU berechnen, sondern nur schätzen. Die Einflussfaktoren sollten dem Management bekannt sein und dies muss die Basis bilden und sollte im Risiko-Management berücksichtig werden. Wenn wir einen Businessplan für den Finanzgeber erstellen und dabei die Entwicklung über die nächsten 5 Jahre berechnen müssen, gehen wir von Schätzungen, vielleicht in Varianten, aus. weshalb verweigern wir uns die Konfliktkosten auf der gleichen Basis abzuschätzen?

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